Martin Steiner
15/06/03
Infos Nach seinen künstlerisch überragenden CDs mit der weltumspannenden Banditaliana (s. Folker 6/2000, 4/2001) kehrt Riccardo Tesi mit einem 10-köpfigen Orchester zum Folk seiner Heimat zurück.
In neu arrangierten und umkomponierten Traditionals aus der toskanischen Region von Pistoia wird das karge Leben der Köhler und Bauern und natürlich die Liebe besungen. Das sehr gute CD-Beiheft hilft, die oft triste Realität hinter den ausnehmend schönen Liedern besser zu erkennen. Man erfährt beispielsweise, dass die prekären Lebensverhältnisse die Köhler von Pistoia zur Migration nach Korsika zwangen.
Davon zeugt das korsische Lied „Juccumere“, das in Pistoia zu einem Volkslied wurde. Der Akkordeonist Tesi und sein hochkarätiges Orchester schaffen einen vollen, aber wohl ausgewogenen Gesamtklang. Allen voran brilliert Banditaliana-Gitarrist Maurizio Geri, der zusammen mit Tesi für die gelungenen Arrangements von Acappella-Gesängen bis Folk-Rock zeichnet.
Geri ist auch ein einfühlsamer Sänger, der vor allem bei den Balladen für Höhepunkte sorgt. Auch ein einfach gestrickter Hochzeitstanz mit deftigem Text, wie „La cena della sposa“, macht Tesis Band mit witzigen Einschüben aus Mendelssohns „Hochzeitsmarsch“ und Verdis „La Traviata“ zu einem Hörgenuss.
RICCARDO TESI "Anime in musica" - Cupa Cupa | Acqua Foco e Vento - Rootsworld (in English)